Donnerstag, 17. April 2014

54 - Super-Zaun, Super-Tor, Super-Leute, supergeil

Donnerstag, der 17.4.2014
(von Julia Lippold)


Super-Zaun

Wie auch die Tage zuvor brachen wir heute um 8 Uhr morgens auf. Unser erstes Ziel war der Kindergarten, den wir heute - wie gestern beschlossen - mit einem Maschendrahtzaun umbauen wollen. Als wir vor Ort ankamen, wurde bereits fleißig gearbeitet. Es hatten sich einige Väter von Kindern des Kindergartens zum Helfen eingefunden. 

Die benötigten Materialien waren alle angeschafft worden und die ersten Löcher, in die später die Betonpfosten sollen, waren bereits gegraben. Also wurde nicht lange gefackelt und mit angepackt. Die fehlenden Löcher wurden noch gebuddelt, der eingerollte Maschendrahtzaun aufgewickelt und hinter die Löcher in Position gebracht.

 

Nun wurde in jedes Loch ein Betonpfosten hineingewuchtet. Um alle Pfosten auf eine Höhe zu bekommen, haben wir an den Randpfosten eine Schnur gezogen. Die dazwischen befindlichen Pfosten wurden dementsprechend ausgerichtet. In den Pfosten befanden sich bereits Drähte, die wir mit Hammer und Zange mit dem Maschendrahtzaun verbunden haben. Alles ging sehr zügig von statten, die Arbeit lief Hand in Hand und zielgerichtet ab.

 
 

Der Zaun erstreckt sich nun über die Vorderseite des Geländes sowie über die rechte und linke Seite. In der Mitte der Vorderseite haben wir eine circa 3 Meter große Lücke gelassen, um später noch ein Bambus-Tor einbauen zu können. Ebenso gibt es eine circa 1 Meter breite Lücke zu den Nachbarn der rechten Seite. 

Auf das Gelände soll eventuell noch ein Brunnen gebaut werden, dieser wäre dann in der Nähe des Seiteneingangs befindlich und somit auch leicht für die Nachbarn erreichbar. 

Während der letzten Arbeitszüge begannen die Frauen Essen zuzubereiten. Es wurde uns Kaffee serviert und im Anschluss wurden wir ,,auf den Tisch’’ gebeten. Die Dankbarkeit schien sehr gegenseitig zu sein. Während vor allem die Nichte von (...) , dem Geländebesitzer, sich mehrfach ausführlich mit guten Englischkenntnissen bei uns bedankte, suchten wir nach angemessenen Worten, um uns für die gebotene Gastfreundschaft zu bedanken.


Nach dem Mittagessen präsentierte Horst Herrn (...) und den anderen als Option Fotos vom Gewächshaus,welches wir letztes Jahr verwirklicht haben. Die Möglichkeit eines Gewächshauses auf dem Gelände wurde interessiert diskutiert. Ein hier lokalisiertes Gewächshaus hätte dreierlei Vorteile: Es würde erstens ein Teil zur Eigenversorgung mit Gemüse geleistet werden,  ggf. könnte zweitens ein Anteil des Gemüses verkauft werden und drittens könnte man die Vorteile eines eigenen Gemüseanbaus über die Kinder des Kindergartens weiter vermitteln an die Bewohner des Dorfes.

 Herr (...) bekundete Interesse und würde sich gerne zur besseren Veranschaulichung das bereits gebaute Gewächshaus bei Kann ansehen. Der zeitliche Ablauf hierzu ist leider noch unklar, da Kann (?) voraussichtlich erst am 20.04.2014 wieder in zuhause ist.


Nach der Besprechung fingen die Kambodschaner  und wir mit gestärkten Mägen mit dem Bau des Tores an. Dieses wurde statt aus Bambus doch aus Holzlatten gebaut. Mit großem handwerklichen Geschick wurde innerhalb von wenigen Stunden ein zweigliedriges Tor gezimmert. Dazu wurden zwei Holzrahmen gebaut und mit Maschendrahtzaun verkleidet.


Derweil hatte ich eine Menge Spaß mit den Kindern und den Frauen der Familie. Mir wurde ausführlich erklärt, wie man eine kambodschanische Essensspezialität aus Reis, Bananen und Kokosmilch zubereitet, ich lernte seit der Kindheit vergessenes Hoolahoop spielen neu, man zog Tobias und mir einen BH aus Kokosnüssen an und beide Seiten haben sich große Mühe gegeben, Teile der deutschen beziehungsweise die kambodschanischen Sprache zu lernen. 

Alles in allem wurden wir unglaublich offen und herzlich behandelt und alle waren zum Sonnenuntergang hin sehr glücklich über den Tag mit seinen Begegnungen und Ergebnissen. Wir hielten einen ,,Kleinen-Finger-Schwur’’ , dass wir uns wieder sehen möchten und verließen mit einem Lächeln im Gesicht das Kindergartengelände.  

Anschließend haben wir noch einen kurzen Abstecher nach Svey Chey gemacht, um zu erfragen, ob es mit unserer Mülltrenn-Aktion im Jahr 2012 zusammenhängt, dass das Dorf deutlich sauberer ist.   

Glücklicherweise haben wir direkt den Bürgermeister angetroffen und konnten ihn fragen. Dieser erzählte uns, dass noch eine weitere Hilfsorganisation vor Ort gewesen war und nochmal den Sinn einer Mülltrennung erklärt hatte. Die Kinder der Schule sammeln nun teilweise die Wertstoffe, die sie verkaufen können. Wir freuten uns darüber sehr, eine Verbesserung war dadurch deutlich sichtbar.   

Darüber hinaus zeigte er uns noch einen Wasserfilter, den jeder Haushalt des Dorfes für 6$ von der Hilfsorganisation erwerben konnte.  Sehr zufrieden mit allem starteten wir in den Feierabend und fanden diesen Tag gemäß unseres Running-Gags schlicht : 

SUPERGEIL !


Julia Lippold 

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