Montag, 21. April 2014

56 - Der zweite Brunnen in Chrorch und das Gewächshaus in Chen Village



Sonntag, 20.04.2014
(von Susanne Müller)

Heute Morgen machten wir uns um kurz nach neun auf den Weg nach Chrorch Village. 

Nach einer sehr holprigen Fahrt, kamen wir in dem Dorf an. Dort besichtigten wir den Brunnen,  von dem vor 2 Tagen der erste Spatenstich gemacht wurde. Zu unserer Freude funktionierte er auch einwandfrei.
Es musste bis zu 70 m tief gebohrt werden, um an Wasser zu kommen. Bisher hat das Wasser, durch die Kunststoffrohre noch einen Plastikgeschmack. Doch erfahrungsgemäß wird sich das bald legen.

Die Dorfbewohner zeigten uns noch ihre Schule und teilten uns mit, dass sie sich noch eine Bibliothek wünschten. Doch wir sehen größeren Bedarf an einem Wasserbecken, damit die Wasserversorgung des abgelegenen Dorfs ganzjährig gegeben ist. Ob wir ein folgendes Projekt in Chrorch Village durchführen, wird sich zeigen…..

Nach einer kurzen Unterbrechung fuhren wir um 16.00 Uhr bei 38 Grad im Schatten nach Chen Village. 
Hier besichtigten wir das Gewächshaus, welches im April 2013 unter schweißtreibender Arbeit errichtet wurde. Mit dabei war auch der Leiter eines Kindergartens, Herr Long Kourt mit Begleitung, um die Konstruktion des Gewächshauses zu begutachten. 
Erfreulicherweise ist beabsichtigt, auch dort ein Gewächshaus zu bauen. 
Dafür haben wir bei dem bestehenden Gewächshaus die Maße genommen, um morgen mit dem neuen Projekt zu beginnen.

Donnerstag, 17. April 2014

55 - Der zweite Brunnen in Chrorch Village


Freitag, 18.04.2014
(von Marcel Weich)
Ausnahmsweise starteten wir heute um 8.30 Uhr vom Hotel in Siem Reap aus.
Ziel war das ca. 22km entfernte Dorf Chrorch, das wir bereits am Montag bei unserer Anreise besuchten, um dort den Bau des zweiten Brunnens zu begleiten.

Aus dem zähen Stadtverkehr von Siem Reap heraus ging es über die Nationalstraße und dann über einen Feldweg zum Dorf.

Im Dorfzentrum angekommen, sahen wir auch schon das Fahrzeug der Brunnenbaufirma.
Anders als ursprünglich angedacht, soll der potentielle Brunnenstandort um ca. 50m Richtung Dorfeingang verlegt werden. Der Grundstücksbesitzer und die Dorfgemeinschaft hatten diesen Vorschlag gemacht, der im Vorstand besprochen und bewilligt wurde.

Zum Zeitpunkt unserer Ankunft begannen die Mitarbeiter gerade mit den vorbereitenden Arbeiten. Das Fahrzeug mit der Bohrvorrichtung wurde hinsichtlich Standsicherheit befestigt, es wurde ein kleines Erdloch als Wasserauffangbecker ausgehoben und vom entfernten Wasserloch wurde eine provisorische Rohrleitung zum Fahrzeug gelegt.

Während dem Bohren wird dauerhaft Wasser durch das Bohrgestänge geführt. Das Wasser tritt, zur Kühlung und Reduzierung der Reibung des Bohrkopfs mit dem Gestein, aus dem Bohrkopf. Dann wird es im Erdloch aufgefangen und wieder über die Pumpe angesaugt. Diesem geschlossenen Wasserkreislauf wird einmalig ca. 200l Wasser zugeführt.

Spätestens unsere Ankunft im Dorfzentrum löste bei den Bewohnern helles Interesse aus und so kamen viele zum gegenüberliegenden Wohnhaus. Dort versammelt, wurden sie von Herrn Chantol begrüßt. In unserem Dabeisein erklärte Herr Chantol den Dorfbewohnern das heutige Vorhaben und ihre zukünftige Verantwortung, den sorgsamen Umgang mit dem Brunnen. Die Dankbarkeit der Dorfbewohner zeigte sich dann in den Gesichtern und ihrem Klatschen. Ihren Nutzen werden vor allem die Dorfbewohner in unmittelbarer Nähe zum Brunnen haben, selbstverständlich können den Brunnen aber alle nutzen, es ist ja einer für die Gemeinschaft. 

Dann wurden die Pumpen und der Motor des Bohrers angeworfen und alle, ob jung oder alt, versammelten sich im Kreis um das Fahrzeug, um die Bohrarbeiten zu beobachten.

Nach jeweils 2m Bohrtiefe muss ein zusätzliches Bohrgestänge eingesetzt werden, um weiter in die Tiefe bohren zu können. Voraussichtlich kann am Sonntagvormittag, nach Aufbau der Pumpstation, erstmalig Wasser aus dem Brunnen gepumpt werden. Bis dahin muss eine geplante Bohrtiefe von 60m erreicht werden.

Wir werden also am Sonntagnachmittag wiederkommen, um den Baufortschritt des Brunnens und seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
Da wir bei den Bohrarbeiten nicht weiter helfen konnten, entschlossen wir uns in ein ca. 7km entferntes Dorf zufahren.

Die Dorfbewohner hatten Kontakt zu Herrn Chantol aufgenommen, und mitgeteilt, dass es in ihrem Dorf keinen gebohrten Brunnen, sondern nur ca. 10m tief gegrabene Brunnen gibt. Deshalb hätten die Dorfbewohner gerne einen großen Tiefbrunnen.

Dort angekommen wurden wir vom Repräsentanten des Dorfes begrüßt. Über Herrn Chantol wurde uns, nach einer kurzen Begrüßung, noch einmal die Bedarfssituation erläutert. Eine taiwanesische Hilfsorganisation hatte bereits für jeden Haushalt eine stationäre Filtereinheit gestiftet, damit die Dorfbewohner das Wasser aus den gegrabenen Brunnen filtern und als Trinkwasser verwenden können.
Gemeinsam gingen wird dann zu einem 10m x 10m großen Wasserbecken, dass in der Trockenzeit als Wasserspeicher für einige Bewohner dient. Hier wurde über die Möglichkeit der Nutzung im Zusammenhang mit einer Filter- und Pumpstation gesprochen.

Auf unserem weiteren Rundgang durch das Dorf stellten wir fest, dass bereits eine weitere Hilfsorganisation aus Süd-Korea auf dem Schulgelände einen Spielplatz für die Kinder gestiftet hat.

Aufgrund der Vielzahl von gegrabenen Brunnen, den Filtereinheiten, dem Wasserbecken und den anderen Hilfsorganisationen, die in diesem Dorf tätig sind, entschieden wir nach dem Rundgang das Anliegen des Dorfes im Vereinsvorstand zu besprechen.

Auf der Rückfahrt vom Dorf zum Hotel in Siem Reap besuchten wir noch zwei Märkte auf denen es neben Obst und Gemüse auch Kleidung jeglicher Art, Haushaltswaren und alles Mögliche gab.

Den Tag ließen wir standesgemäß nach dem Schwimmen im Pool (eine supergeile Abkühlung nach der Hitze), einer großen und leckeren Portion Fried Yellow Noodles noch in der 50 Cent Bar ausklingen. 

54 - Super-Zaun, Super-Tor, Super-Leute, supergeil

Donnerstag, der 17.4.2014
(von Julia Lippold)


Super-Zaun

Wie auch die Tage zuvor brachen wir heute um 8 Uhr morgens auf. Unser erstes Ziel war der Kindergarten, den wir heute - wie gestern beschlossen - mit einem Maschendrahtzaun umbauen wollen. Als wir vor Ort ankamen, wurde bereits fleißig gearbeitet. Es hatten sich einige Väter von Kindern des Kindergartens zum Helfen eingefunden. 

Die benötigten Materialien waren alle angeschafft worden und die ersten Löcher, in die später die Betonpfosten sollen, waren bereits gegraben. Also wurde nicht lange gefackelt und mit angepackt. Die fehlenden Löcher wurden noch gebuddelt, der eingerollte Maschendrahtzaun aufgewickelt und hinter die Löcher in Position gebracht.

 

Nun wurde in jedes Loch ein Betonpfosten hineingewuchtet. Um alle Pfosten auf eine Höhe zu bekommen, haben wir an den Randpfosten eine Schnur gezogen. Die dazwischen befindlichen Pfosten wurden dementsprechend ausgerichtet. In den Pfosten befanden sich bereits Drähte, die wir mit Hammer und Zange mit dem Maschendrahtzaun verbunden haben. Alles ging sehr zügig von statten, die Arbeit lief Hand in Hand und zielgerichtet ab.

 
 

Der Zaun erstreckt sich nun über die Vorderseite des Geländes sowie über die rechte und linke Seite. In der Mitte der Vorderseite haben wir eine circa 3 Meter große Lücke gelassen, um später noch ein Bambus-Tor einbauen zu können. Ebenso gibt es eine circa 1 Meter breite Lücke zu den Nachbarn der rechten Seite. 

Auf das Gelände soll eventuell noch ein Brunnen gebaut werden, dieser wäre dann in der Nähe des Seiteneingangs befindlich und somit auch leicht für die Nachbarn erreichbar. 

Während der letzten Arbeitszüge begannen die Frauen Essen zuzubereiten. Es wurde uns Kaffee serviert und im Anschluss wurden wir ,,auf den Tisch’’ gebeten. Die Dankbarkeit schien sehr gegenseitig zu sein. Während vor allem die Nichte von (...) , dem Geländebesitzer, sich mehrfach ausführlich mit guten Englischkenntnissen bei uns bedankte, suchten wir nach angemessenen Worten, um uns für die gebotene Gastfreundschaft zu bedanken.


Nach dem Mittagessen präsentierte Horst Herrn (...) und den anderen als Option Fotos vom Gewächshaus,welches wir letztes Jahr verwirklicht haben. Die Möglichkeit eines Gewächshauses auf dem Gelände wurde interessiert diskutiert. Ein hier lokalisiertes Gewächshaus hätte dreierlei Vorteile: Es würde erstens ein Teil zur Eigenversorgung mit Gemüse geleistet werden,  ggf. könnte zweitens ein Anteil des Gemüses verkauft werden und drittens könnte man die Vorteile eines eigenen Gemüseanbaus über die Kinder des Kindergartens weiter vermitteln an die Bewohner des Dorfes.

 Herr (...) bekundete Interesse und würde sich gerne zur besseren Veranschaulichung das bereits gebaute Gewächshaus bei Kann ansehen. Der zeitliche Ablauf hierzu ist leider noch unklar, da Kann (?) voraussichtlich erst am 20.04.2014 wieder in zuhause ist.


Nach der Besprechung fingen die Kambodschaner  und wir mit gestärkten Mägen mit dem Bau des Tores an. Dieses wurde statt aus Bambus doch aus Holzlatten gebaut. Mit großem handwerklichen Geschick wurde innerhalb von wenigen Stunden ein zweigliedriges Tor gezimmert. Dazu wurden zwei Holzrahmen gebaut und mit Maschendrahtzaun verkleidet.


Derweil hatte ich eine Menge Spaß mit den Kindern und den Frauen der Familie. Mir wurde ausführlich erklärt, wie man eine kambodschanische Essensspezialität aus Reis, Bananen und Kokosmilch zubereitet, ich lernte seit der Kindheit vergessenes Hoolahoop spielen neu, man zog Tobias und mir einen BH aus Kokosnüssen an und beide Seiten haben sich große Mühe gegeben, Teile der deutschen beziehungsweise die kambodschanischen Sprache zu lernen. 

Alles in allem wurden wir unglaublich offen und herzlich behandelt und alle waren zum Sonnenuntergang hin sehr glücklich über den Tag mit seinen Begegnungen und Ergebnissen. Wir hielten einen ,,Kleinen-Finger-Schwur’’ , dass wir uns wieder sehen möchten und verließen mit einem Lächeln im Gesicht das Kindergartengelände.  

Anschließend haben wir noch einen kurzen Abstecher nach Svey Chey gemacht, um zu erfragen, ob es mit unserer Mülltrenn-Aktion im Jahr 2012 zusammenhängt, dass das Dorf deutlich sauberer ist.   

Glücklicherweise haben wir direkt den Bürgermeister angetroffen und konnten ihn fragen. Dieser erzählte uns, dass noch eine weitere Hilfsorganisation vor Ort gewesen war und nochmal den Sinn einer Mülltrennung erklärt hatte. Die Kinder der Schule sammeln nun teilweise die Wertstoffe, die sie verkaufen können. Wir freuten uns darüber sehr, eine Verbesserung war dadurch deutlich sichtbar.   

Darüber hinaus zeigte er uns noch einen Wasserfilter, den jeder Haushalt des Dorfes für 6$ von der Hilfsorganisation erwerben konnte.  Sehr zufrieden mit allem starteten wir in den Feierabend und fanden diesen Tag gemäß unseres Running-Gags schlicht : 

SUPERGEIL !


Julia Lippold 

53 - Bestandsaufnahme und neue Projekte















Mittwoch, der 16.04.2014
(von Tobias Körner)

Unserem Rythmus folgend, trafen wir uns nach einem üppigen Frühstück "pünktlich" um 8 Uhr vor unserem Hotel, um mit frischen Mut neue Projekte zu suchen und alte, bereits realisierte zu inspizieren. Ich verspätetet mich um genau neun Minuten und wurde zu einer Runde Bier für den Abend verdonnert. Das schien mir fair.

Unsere erste Station des Tages war eine vom Verein im Jahr 2012 ausgebaute Hütte im Dorf XPreksromot. Der Ort zieht sich entlang eines flussartigen Ausläufers des größten Sees Südostasiens, dem Tonle Sap. 

Rote, staubtrockene Erde und die landesüblichen Holzhütten auf Stelzen zum Schutz vor dem saisonalen Hochwasser zur Regenzeit prägen das Bild. Überall und vor allem unter den Hütten liegt jede Menge Müll herum. Von einigen Terassen dröhnt laute Musik und Dorfbewohner lungern entspannt, Zigaretten rauchend vor ihren Hüten herum.

An unserem Ziel angekommen balancierten wir vorsichtig über den improvisierten Steg aus Holzbohlen hinein in die Hütte. Ein einziger Raum, der durch den Einsatz von einfachen Decken in Küchenbereich, Wohnraum und Schlafbereich gegliedert wurde. Der Hausherr zeigte uns sichtlich stolz und froh, uns zu sehen, sein Reich. 

Weiter ging es zum nächsten Ort Kampong Kleang, der auf der gegenüberliegenden Seite des Sees liegt. Dieser Ort liegt zur Regenzeit vollständig unter Wasser und ist lediglich mit dem Boot zu erreichen. Die derzeitige Trockenheit offenbart die verheerenden Hygienebedingungen. Es stinkt teilweise fürchterlich. 

Wir besichtigten zwei Brunnen, die der Verein hier im Jahr 2012 realisiert hat. Beide sind in ständiger Benutzung und sind zentraler Bestandteil des Alltags im Ort. 

Unsere nächste Station war ein leider gescheitertes Projekt. Wir besichtigten die ruhende Baustelle eines Cafés, welches zur Gegenfinanzierung eines Müllabfuhrprojektes gedacht war. Leider nahm die Ortsgemeinschaft dieses Angebot nicht wahr. Keiner kümmerte sich um das Café und das Konzept war damit gescheitert. Jetzt soll ein Versammlungsort hier entstehen. Wenigsten etwas.

Als nächstes stand eine Besichtigung des Brunnens in Travkhit an. Es war eine große Freude zu sehen, wie relativ sauber und gepflegt es hier war. Ein kleines Mädchen duschte sich gerade am Brunnen und zauberte uns allen ein Lächeln ins Gesicht. 

Unser Führer Herr Chantol brachte uns danach zu einem Kindergarten in X. Hier wurde ein eventuelles Engagement des Vereins ausführlich besprochen. Der Kindergarten bietet den Kindern im Ort täglich drei Stunden Unterricht und zu jeder Tageszeit einen Ort zum spielen. Jedes Kind ist willkommen. 

Es war schnell klar, dass der Verein helfen will. Man beschloss einen Brunnen zu bauen und einen Zaun zu errichten. Mit dem Bau des Zaunes sollten wir direkt am nächsten Tag beginnen. Er soll die Kinder davor schützen, arglos auf die stark befahrene Straße zu rennen und womöglich überfahren zu werden. 

Danach stand eine Besichtigung der Ruinen eines alten hinduistischen Tempels (Beng Meala) aus dem frühen 12. Jahrhundert an. Es war für uns alle ein eindrucksvolles Erlebnis und eine willkommene Abwechslung. 

Auf dem Weg zu einem weiteren Brunnen stoppten wir erneut an dem Kindergarten und überreichten dem Hausherrn 270 Dollar. Von dem Geld sollten die Baumaterialien für den geplanten Zaun besorgt werden. 

Unsere letzte Station dieses ereignisreichen Tages war der Brunnen in Svey Chey. Auch hier war deutlich zu erkennen, wie sehr der Zugang zu frischem, sauberen Wasser die Alltagssituation eines Ortes beeinflusst. 

Völlig erschöpft und von vielen, vielen Eindrücken nahezu überwältigt starteten wir in das Abendprogramm. Wir schlugen uns die Mägen mit den landesüblichen Köstlichkeiten voll und tranken das eine oder andere Angkor Bier aus Dosen. 

What a day!!!

Tobias Körner 

Montag, 14. April 2014

52 - in Varin und Bai Doth

Dienstag, der 15.4.2015
(von Horst-G. Lippold)

an der Schule in Bai Doth

Am zweiten Tag in Kambodscha sind wir früh aufgebrochen, um in´s abgelegene Bai Doth zu fahren, wo wir den Bewohnern im letzten Jahr einen Brunnen versprochen hatten. Dieser Brunnen wurde leider anders als geplant durch Probleme mit der LKW-Anfahrt der Brunnenbauer bis und während der Regenzei und diverse andere Probleme t bis heute nicht gebaut.

Kann teilte mir zwei Wochen vor unserer Anreise mit, dass ein Brunnen wahrscheinlich überhaupt nicht möglich sei und schlug stattdessen den Bau eines Wasserteichs von ca. 3000 cbm (25m Länge x 25m Breite x 5 m Tiefe) mit nachgeschalteter Pumpe und Wasserfilter vor. Das entspricht im Grundsatz der Idee der Trinkwasserversorgung in Deutschland mit Hilfe von Stauseen, wobei sich ein Teich in Kambodscha nur während der knapp halbjährigen Regenzeit füllen kann. Möglicherweise ist dieser Ansatz aber im Sinne der Nachhaltigkeit sowieso besser, weil anders als bei der Wasserentnahme durch die vielen Brunnen keine Grundwasserabsenkungen erfolgen.

Nach einiger Sucherei sind wir schließlich in Bai Doth angekommen, um letztlich zu erfahren, dass vor wenigen Wochen eine größere Hilfsorganisation vor Ort war und den Bewohnern nach dem kambodschanischen Neujahrsfest einen Brunnen bauen wird und zudem diverse Baumaßnahmen an den Häusern/Hütten der 18 ärmsten Familien zugesagt hat. Damit war für uns klar, dass weitere Aktionen unsererseits quasi als Konkurrenz wenig sinnvoll sind und wir haben auch die ursprünglich angedachte Schulrenovierung abgeblasen.

Mit einer gewissen Enttäuschung über die ärgerliche einjährige Verzögerung unsererseits und unseren damit letztlich ergebnislosen Besuch sind wir daraufhin nach Varin aufgebrochen, wo wir unseren 2013 erstellten Brunnen und weiteren Hilfsbedarf prüfen wollten.

unser Brunnen in Varin

Angekommen in Varin konnten wir feststellen, dass unser Brunnen zwar nicht ideal gelegen ist, aber zumindestens einwandfrei funktioniert. Weiterführende Gespräche mit den lokalen Verantwortlichen waren wegen der Neujahrsfeierlichkeiten nicht möglich und wir sind - mittlerweile schon am Spätnachmittag - weitergefahren zu unserer letzten Station in Prasang ca. 70 km in Richtung Poipet.

Dort hatte man Herrn Chantol schon vor einigen Wochen unterrichtet über den dringenden Wunsch der Bevölkerung nach Brunnen, um der Wassernot Herr zu werden. Angekommen in Prasang haben wir den Wunschstandort für "unseren" Brunnen besichtigt und auch mit den lokal Verantwortlichen gesprochen.

 Wir waren vorab informiert worden, dass es keinerlei Tiefbrunnen und nur einige bis 8 m Tiefe gegrabene Brunnen gäbe, die in der Trockenzeit versiegen. Dementsprechend waren wir dann doch etwas irritiert, dass wir schon bei der Durchfahrt des Dorfes von der Strasse aus einige Tiefbrunnen erkennen konnten.

Zudem stellte sich heraus, dass eine andere Hilfsorganisation in der nahegelegenen Schule gerade einen Trinkwasserteich mit Filteranlage in Betrieb nimmt, was interessanterweise genau Kann´s letzter Idee für Bai Dot entspricht.

Ernüchtert von soviel Wasserknappheit und Falschinformation haben wir den Besuch abgebrochen und sind in den Abend zurück gefahren nach Siem Reap, wo wir unseren letztlich wenig ertragreichen Tag im Trubel der Neujahrsfestivitäten mit Nüdelchen und Gertensaft haben ausklingen lassen.

Tja, wie gesagt: immer schön fröhlich bleiben und Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

In dem Sinne: Morgen wird alles besser
      Horst-G. Lippold

51 - Anreise und der erste Tag in Kambodscha

Montag, der 14.4.2014
(von Julia Lippold)


Unsere Reise begann Samstagabend zu dritt in Frankfurt. Über Nacht ging es nach Peking und anschließend weiter nach Bangkok. Dort wartete bereits Marcel auf uns, und nun zu viert, fuhren wir im Taxi bis zur kambodschanischen Grenze. 

Da es aber bereits etwa 22 Uhr Ortszeit war, war diese geschlossen. Nach dem Einchecken in ein durch und durch pink und grün märchenhaft anmutendes Hotel haben wir den Abend bei einem gemütlichem Abendessen am Staßenrand ausklingen lassen. Dieses wurde durch sehr basslastige Musik , welche von einer großen Bühne in der Nähe kam, untermalt. Zunächst irritiert von soviel nächtlichem Leben auf der Staße, verstanden wir dann doch recht schnell , dass in Thailand – und wie wir später merkten auch in Kambodscha - gerade Neujahr gefeiert wird. 


Am nächsten Morgen hat uns wie abgemacht Herr Chantol auf der kambodschanischen Seite der Grenze abgeholt. Dabei haben wir noch eine junge Frau, Chetey, die aus Amerika kommt und in Bangkok studiert, mitgenommen.
Auf dem Weg nach Siem Reap haben wir den ersten Brunnen, welcher 3 Tage zuvor fertig gestellt wurde, besichtigt. Dieser befindet sich in Chrorch Village (Kommune Lver, District Pouk, Province Siem Eap), ein Dorf, welches circa 22 km vor Siem Reap liegt. Wir wurden herzlich empfangen. Nach einer Ansprache von Horst bedankte sich der Bürgermeister und es wurden uns im Anschluss ein ausgiebiges Essen serviert, welches wir gemeinsam zu uns nahmen.


Auch wurde unserseits der Bau eines Gewächshauses angeregt, jedoch stellte sich dies als schwierig heraus. Die Grundstücke des Dorfes befinden sich alle in Privatbesitz und es ist nicht ohne weiteres möglich dort zu bauen. Also machten wir uns stattdessen Richtung anderes Ende des Dorfes auf, um dort einen Platz für einen möglichen weiteren Brunnen zu besichtigen. Dieser Brunnen steht in jedem Fall zu Option, eine Entscheidung wird aber erst in den kommenden Tagen getroffen werden.

 Nach einer Runde Tauziehen mit den Dorfbewohnern setzen wir unsere Reise nach Siem Reap fort.


Müde von der langen Anreise steuerten wir nun nur noch die alt bekannte 50 Cent Beer,  popcorn free Bar an , ließen die vergangenen zwei Tage Revue passieren und fielen ins Bett.

Julia Lippold